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sonstige Aktivitäten

„Crohnis und Ulcerosas“: Helfen mit Rat und Tat

 

von Klinik Journal Vilshofen gemeinsam mit Franz Reischl

 

 

„Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines Jeden von uns liegt.“ Diesen Leitsatz von Hippokrates widmet sich die Selbsthilfegruppe Morbus Crohn – Colitis Ulcerosa Passau auf ihrer Homepage. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen beeinträchtigen das Leben der Betroffenen sehr. In der Selbsthilfegruppe, das auch einen guten Kontakt zum Ärztlichen Leiter am Krankenhaus Vilshofen, Dr. Ludwig Weber, pflegt,  sollen Hilfestellungen gegeben werden, wie man mit der Erkrankung umzugehen lernt.

 

Wie reagiere ich auf Schwierigkeiten? Wie stärke ich meine Fähigkeiten? Woher bekomme ich Informationen und welchen Arzt kann ich aufsuchen?

Die Gruppe versucht Antwort auf diese und andere Fragen zu finden und soll ein Forum sein, in dem sich Betroffene im geschützten Raum öffnen können. Wichtig ist es dabei auch, das Umfeld und die Familie einzubeziehen.  Ebenso soll die Selbsthilfegruppe dazu beitragen, Isolation und Unverständnis zu überwinden und gemeinsam zu mehr Lebensqualität zu finden.

 

Morbus Crohn-Patient Franz Reischl aus Neukirchen vorm Wald, engagiert sich in der Vorstandschaft der Gruppe und hat dem Klinikjournal einige Fragen beantwortet.

 

Klinikjournal: „Wir freuen uns, Dich in der Runde der "Crohnis & Ulcerosas" begrüßen zu dürfen“, liest man auf Ihrer Internetseite.

Welche Rolle spielt Humor in Ihrer Gruppe? Wie wichtig ist Humor im Umgang mit chronischen Erkrankungen?

 

Franz Reischl: Humor ist in unseren Augen ein sehr wichtiger Faktor. Er sollte im ganzen Leben nicht fehlen, denn Leute mit Humor leben sich leichter. Bei unseren Monatstreffen sorgen humorvolle Einwände oder Zwischenrufe immer für Erheiterung bei den Patienten.

 

Klinikjournal: Was ist Morbus Crohn bzw, Colitis Ulcerosa?

 

Franz Reischl:  Unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) versteht man immer wiederkehrende  oder dauerhafte Entzündungen des Darms, welche in Schüben verlaufen. Die beiden häufigsten  Vertreter sind Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn. Colitis Ulcerosa ist eine geschwürige, chronische Entzündung des Dickdarms, die meist in Afternähe beginnt und sich unterschiedlich weit im Dickdarm ausbreiten kann. Fistelbildungen und Abszesse sind häufige Begleiterscheinungen. Colitis Ulcerosa ist derzeit nicht heilbar und kann in jedem Alter auftreten.  Die Beschwerden sind häufig blutiger Stuhl, ständiger Stuhldrang und Bauchschmerzen. Begleitet kann das Ganze von Fieber werden.

Morbus Crohn ruft in etwa die gleichen Beschwerden hervor, kann aber den kompletten Verdauungstrakt betreffen.  Bei den meisten Menschen ist  vor allem der Dünndarm betroffen. Durch Laboruntersuchungen, Röntgenbilder, Ultraschalluntersuchungen, aber vor allem durch die Darmspiegelung (Koloskopie) kann die Krankheit ziemlich sicher diagnostiziert werden.

 

Klinikjournal: Wie stark ist man im Alltag mit CED eingeschränkt?

 

Franz Reischl:  Die Einschränkung im Alltag ist sehr groß. Sehr häufige Stuhlgänge (bis zu 15 mal pro Tag) in flüssiger Form, die man aber auch nicht lange zurückhalten kann. Dies heißt, dass man so schnell als irgend möglich eine Toilette aufsuchen muss. Man kann an keinen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Ich als Morbus Crohn-Patient kenne z.B. in Passau fast sämtliche Möglichkeiten, um eine Toilette aufzusuchen, egal ob im Amt oder in Geschäften. Einmal bat ich bei der Polizei, eine Toilette aufsuchen zu dürfen. Dies wurde mir auch unter „Polizeischutz“ gewährt.

 

Klinikjournal: Wo und wie oft treffen Sie sich? Wie viele Teilnehmer kommen im Schnitt?

 

Franz Reischl:  Wir treffen uns jeden ersten Montag im Monat im Klinikum in Passau im Schulungsraum auf der Ebene 7 um 19.00 Uhr.  Erfahrungsgemäß kommen zwischen 15 und 25 Teilnehmer zu unseren Treffen. Es kommt darauf an, welchen Vortrag die Vorstandschaft organisieren konnte. Zu Chefarzt Dr. Weber gibt es z.B. ein enges Verhältnis. Wir besuchen Vorträge von Dr. Weber in Vilshofen und laden den Chefarzt gelegentlich zu Vorträgen ein, zu denen er sehr gerne kommt. Ärztliche Betreuung haben wir von zwei Ärzten

am Klinikum Passau.

 

Klinikjournal: Wer kann kommen?

 

Franz Reischl:  Nicht nur unsere Mitglieder kommen zu unseren Monatstreffen, sondern auch Nichtmitglieder, wenn z.B. ein interessanter Vortrag angeboten wird (wie vor kurzem „Demenz in der Familie“). Unsere Treffen werden auch in der lokalen Presse (Passauer Neuen Presse) veröffentlicht.

 

Klinikjournal: Wie lange gibt es die Gruppe schon und in welcher Form?

 

Franz Reischl: Auf unserer Homepage (www.shg-ced-passau.de) im Menü „Chronik“ und in dem Untermenü „So fing alles an“ kann man nachlesen, wie lange es uns bereits gibt (seit 1995).  Wir sind eine völlig offene Selbsthilfegruppe, die nicht nur Vorträge organisiert, sondern auch gemütliche Treffs, wie z.B. gemeinsames Rad fahren, aber auch Biergartenbesuche, denn wir sind der Meinung, dass auch diese Aktivitäten dem Wohlbefinden des Einzelnen gut tun. Wir von der Vorstandschaft erstellen ein Halbjahresprogramm. Darin werden die einzelnen monatlichen Aktivitäten und Vorträge angeboten. Des Weiteren sind die Halbjahresprogramme auch auf unserer Internetseite nachzulesen. Die Treffen werden in der Lokalzeitung einen Tag vor unserem Treffen veröffentlicht.

 

Klinikjournal: Wie kann eine Selbsthilfegruppe überhaupt helfen?

 

Franz Reischl:  Eine SHG kann Neu-Betroffenen Tipps geben, wie man mit dieser Erkrankung umgeht. An wen man

sich wenden kann. Welche Fachärzte gibt es in unserer Region? Welche Krankenhäuser sind für unsere Form von Erkrankung empfehlenswert? Welche Medikamente sind für uns am geeignetsten? Gibt es soziale Unterstützung und von wem? Kann ein Schwerbehinderten-ausweis beantragt werden? Nicht zu vergessen, die Einbindung der Familie!   

 

Klinikjournal: Was ist das Besondere an Ihrer Gruppe?

 

Franz Reischl: Das besondere an unserer SHG ist der Zusammenhalt. Wir treffen uns auch außertourlich und besuchen z.B. die Landesgartenschau in Deggendorf. Zu jeder Zeit darf man bei gesundheitlichen Problemen ein Mitglied aus der SHG auch privat anrufen und um Rat fragen. Wir machen auch Krankenbesuche, egal ob zu Hause oder im Krankenhaus. Wir stehen uns immer mit Rat und Tat gegenseitig zur Verfügung.

 

 

 

 

SEKON  

 www.selbsthilfe-niederbayern.de

Selbsthilfekontaktstelle Niederbayern

Am Stadtpark 22

94469 Deggendorf,

Tel.:   0991 3705581

Fax:   0991 37055720

E-mail:

 

 

 

 

Oasentag für Selbsthilfegruppen am 29.November 2014

 

 

Liebe Crohnis und Ulcis,

 

die Diakonie in Landshut bietet für alle Selbsthilfeaktive einen sogenannten "Oasentag" an.

 

 

Wo:                              Georg-Hörer-Saal der Evang. Kirche

                                      Hindenburgstr. 53

                                      Deggendorf

 

Wann:                           Samstag, den 29.Nov. 2014

 

Uhrzeit:                         10.00 Uhr   -   16.00 Uhr

 

Bei Interesse bitte anmelden unter:          0871 / 609 114

                                                                          (SH-Kontaktstelle Landshut)

 

                                                                           o d e r

 

                                                                           0991 / 29795540

                                                                           (SH-Kontkatstelle Deggendorf)

 

 

Programm:

 


Selbsthilfe-Kontaktstellen in Niederbayern:
 

 

Selbsthilfe-Kontaktstelle Landshut
Maistraße 8,  84034 Landshut
Tel: 0871 / 609 114 – Fax: 0871 / 6096 114
Email:
www.selbsthilfe-landshut.de
 

 

 

Selbsthilfe-Kontaktstelle Deggendorf
Am Stadtpark 12,  94469 Deggendorf
Tel: 0991 / 29795540 – Fax: 0991 / 29795544
Email:
www.selbsthilfe-niederbayern.de

 

 

 

 

 

 

10.00 Uhr                   Ankommen / Begrüßung
 

10.30 – 11.55 Uhr      „Jin Shin Jyutsu“ / „Sozialtherapeutisches Rollenspiel“

- Gleichzeitig stattfindende Angebote, die nach der Mittagspause getauscht werden -

 

„Jin Shin Jyutsu“ - Brigitte Nagler, Gesundheitspädagogin

 

Einführung und Übungen zur Harmonisierung der Lebensenergie.

Diese Behandlungsmethode soll den Organismus zur Selbstheilung führen und den Menschen seelisch, körperlich und geistig ausbalancieren. Sie ist für jedes Alter geeignet und trägt dazu bei, das persönliche Befinden zu verbessern.

 

„Sozialtherapeutisches Rollenspiel“, 
Ulrike Pleintinger, Selbsthilfe-Kontaktstelle DEG
 
Erlebnisspiele, Einfühlungsspiele und Phantasiebilder 

Das Rollenspiel fördert das Bewusstwerden von Erlebnissen, ihr Wiederfinden sowie ihre Bedeutung und führt somit zur Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung.

 

12.00 – 13.00 Uhr      Mittagspause   (im nahegelegenen Lokal)
                                  

13.00 – 14:30 Uhr      „Sozialtherapeutsches Rollespiel“ / „Jin Shin Jyutsu“

 

14.30 – 15.00 Uhr      Pause

 

15.00 – 15.45 Uhr      „Achtsamkeit – der Weg zur inneren Ruhe und Gelassenheit“

Susanne Jaschek, Heilpraktikerin, Landshut

Achtsam sein bedeutet, bewusst zu sein. Eine beständige Achtsamkeitspraxis hilft, präsent und klar im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben.  An Beispielen und Anregungen aus dem täglichen Leben erfährt man, wie man sich leicht und mühelos immer wieder ins Jetzt zurückholen kann. Mit Atem- und Meditationsübungen.

 

15.45 Uhr                   Abschlussrunde

 

Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt.  Unkostenbeitrag  3,--  Euro.